Flößerkrippe am Zusammenfluss von Enns und Steyr (vulgo: „Zwischenbrücken“)
Im Jahre 2004 wurde für den Tourismusverband der der Stadt Steyr eine Flößerkrippe gegen Ersatz der Materialkosten erbaut. Die Arbeitsleistung der beiden Krippenbauer war natürlich „ehrenamtlich“. Es war jedenfalls die erste Krippe, die von Josef Seidl u. Karl Hennerbichler wegen ihres gewichtigen Baumaterials mit Hebemaschinen errichtet werden musste.
Dem tatsächlichen Baubeginn der Flößerkrippe gingen einige hartnäckige behördliche Verwaltungsakte, die schließlich noch einverständlich geregelt werden konnten, voraus.
Die Flößerkrippe, die beim Zusammenfluss von Steyr und Enns von Ende November bis Maria Lichtmess gewässert war, umfasste drei mit Drahttrossen miteinander verbunden Flosse (je 5 mal 3 Meter) auf denen körpergroße Bretterfiguren, beidseitig bemalt, situiert waren. Die künstlerische Gestaltung der Figuren erfolgte teils von den Vereinsmitgliedern der „Steyrer-Krippenfreunde“ und teils von Frau Elisabeth vom Atelier Kerschbaumer aus Laussa.
Die Flosse konnten von der Steyrer- und Ennsbrücke aus in beeindruckender Weise betrachtet werden. Während der Dunkelheit waren diese mit Scheinwerfer beleuchtet und ergaben von dem nahe gelegenem Hotel mit der Flößerstatue einen unvergesslichen Blickwinkel aus der Christkindlstadt Steyr
Am ersten Floß waren das Hirtenfeld mit dem Verkündigungsengel, die Schafe und zwei tanzende dunklen Ziegen, am zweiten Floß die Heilige Familie und am dritten Floß die Heiligen Drei Könige und ein Flößer in Originalkleidung (der sogenannte „Stoatzer“ – alter Begriff für Steuermann eines Floßes) dargestellt.
Im Rahmen des Festaktes der ersten Floßwässerung im November 2004 wurde die Flößerkrippe vom geistlichen Herrn der Stadtpfarre, Pfarrer Mag. Roland Bachleitner, gesegnet und eine Schülergruppe hatte Teelichter auf Holzbrettchen die Enns hinunter schwimmen lassen.
2008 wurde die Flößerkrippen wegen zu hoher Erhaltungskosten (die angesiedelten Möwen haben sämtliche Teile sehr stark verkotet) und permanenten Vandalismus an der Beleuchtungseinrichtung für eine Wässerung aus dem Verkehr gezogen. Leider, sie waren eine besondere Attraktion für die zahlreichen Adventtouristen.
Zusätzliche Fotos von der Flößerkrippe:
(vom Floßbau, der Wässerung und bei geringem Wasserstand der Enns)
Floßkrippe von Lipót in der Region Göyr (Ungarn)
Über Ersuchen eines Steyrer Bürgers, der in Ungarn seinen Zweitwohnsitz innehat und die Finanzierung der Materialkosten übernahm, wurde von Karl Hennerbichler der Bau einer einfachen Floßkrippe vollzogen. Die Arbeitszeit erfolgte in Sinne einer internationalen Weiterverbreitung des Krippengedankens jedenfalls „ehrenamtlich“.
Die Floßkrippe in der Größe von 4,50 Meter mal 3,0 Meter ist jährlich im Gemeindeteich von Lipót (Region Gör, Ungarn) während der Adventzeit bis einschließlich 6. Jänner schwimmendend verankert.
Am 1. Adventsamstag wird immer nach der Wässerung der Floßkrippe durch die freiwilligen Gemeindebürger vom Dorfpfarrer die feierliche Einsegnung unter Anwesenheit des örtlichen Bürgermeisters, des Gemeinderates, einer Bläsergruppe sowie des Kirchenchors mit der gesamten Dorfgemeinschaft vollzogen.
Die Floßkrippe besteht aus den Figurengruppen der Hl. Familie, den Heiligen Drei Könige, zwei Hirten und Schafe einschließlich des Sternes. Während der Dunkelheit ist die Floßkrippe mit Solarleuchten sowie teilweise mit Scheinwerfern vom nahen Ufer aus beleuchtet.
Die bemalten Bretterfiguren stammen aus Motive der örtlichen Region (Südslowakei und Nordungarn). Die dargestellte Rundholzumrandung mit dem kleinen Schilf gedeckten Dachvorsprung bei der Geburtsgruppe soll den Stall symbolisieren.
Im Mittelalter wurden die bemalten Bretterfiguren an den Außenwänden der Kirche angebracht, um auch jenen Personen, die den Kirchenraum aufgrund ihres Standes nicht betreten durften, die Geburt Jesus Christi mitfeiern zu können
Fotos vom Bau bzw. der ersten Wässerung des Floßes
Fotos von der Einweihungsfeier gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft von Lipót im Jahre 2010